Was Berater wirklich tun

Kommunikation im Unternehmen oder was Berater wirklich tun.

Wir alle haben schon unterschiedliche Unternehmensberater erlebt. Insbesondere in grösseren Unternehmen gehen diese Berater oder Consultants fast dauernd ein und aus. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, aber ist es auch wirklich notwendig? Oder läuft es der geforderten, agilen Unternehmenskultur entgegen? 

Grundsätzlich habe ich schon viel Bereicherung und wertvolle Unterstützung durch Berater erhalten. Immer dort wo die Aufgabenstellung klar war, und der Berater gezielt eine Aufgabe zu erfüllen hatte, war es, vorausgesetzt der Berater hatte das Know-How, sehr erfolgreich. Interessanterweise war das aber meist auf Sachebene, also auf mittleren Managementstufen, aber nicht auf Unternehmensebene. 

Um was es nicht geht 

Wir lassen nun auch all die Consultants und Trainer, die einfach ihr standardisiertes Programm abspulen, ganz klar weg. Die meine ich nicht, die braucht es nämlich höchstens für Berufsanfänger, um sie auf Selbstverständlichkeiten hinzuweisen. Auch da habe ich schon sehr gute Leute erlebt, und für den einen oder anderen Newcomer, dem es an Kinderstube fehlt, sind diese Trainer auch eine gute Wahl, um die Grundlagen des Umgangs doch noch zu erlernen.

Das Vorgehen der Consultants

Mir geht es hier nun aber darum, wie die grossen Consultants arbeiten. Ich hatte schon mehrfach die Gelegenheit, zu beobachten, was passiert, wenn solche Berater auftauchen. Natürlich wird zuerst kommuniziert, dass es keine Bedrohung sein soll, und dass man es positiv sehen soll. Schade, denn der Auftrag dieser Leute ist es ja eine Veränderung, im besten Fall eine Verbesserung irgendeines Aspekts zu bewirken. Seien das die Kosten, die Effizienz, die Qualität oder die Marktausrichtung, man engagiert keine Berater, ohne eine Veränderung zum Ziel zu haben. Somit ist es ein Fehler, wenn man diese Ziele herunterspielt oder verleugnet.

So, nun kann man beobachten, was nach dem Kick Off in einem Unternehmen passiert. Es werden Interviews mit ganz vielen Personen geführt. Im besten Fall wird auch die operative Ebene mit Einbezogen. In diesen Interviews gibt es die ehrlichen, die sagen was nicht gut ist, und wo sie die Verbesserungsansätze sehen. Es gibt aber auch die Politiker und Strategen, die bewusst versuchen die Berater aufs Glatteis und in die falsche Richtung zu führen und ins Leere laufen zu lassen. Schade eigentlich, aber manchmal auch Selbstschutz.

Gut nun haben die Berater also die Mitarbeitenden ausgefragt und alle Ideen gesammelt. Am meisten wird darauf geachtet, wenn Mitarbeitende sagen: «Das wissen wir schon lange.» oder «Wir haben diesen Vorschlag dem Management schon mehrfach gemacht.» oder ähnliche Aussagen. Es werden also all die Ideen der Belegschaft, der operativen Mitarbeitenden, gesammelt und teilweise sogar bewertet.

Das Fazit oder wie kann man es besser machen

Und dann werden die internen Ideen neu verpackt und dem Management als Ideen von «Berater, Consultant & Co.» präsentiert. Interessanterweise werden dann diese Ideen aufgegriffen, obwohl die gleiche Idee vor kurzem als interne Idee abgeschmettert wurde. 
Eigentlich könnte man auch einfach auf die eigenen Leute hören, sich die Berater sparen, und mit dem gesparten Geld ein grosses Mitarbeiterfest machen!